Im Oktober erscheint mein neues Buch. Ich befasse mich intensiv mit den Auswirkungen der Innovation auf unsere Gesellschaft.


Ich suche nicht – ich finde.

Suchen – das ist Ausgehen von alten Beständenund ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuen. Finden – das ist das völlig Neue!
Das Neue auch in der Bewegung. Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt.
Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!

(Pablo Picasso) 

Die digitale Revolution, Fortschritte in der Gentechnik oder die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz greifen auf fundamentale Weise in unser Leben ein. „Disruptive“ Umbrüche vollziehen sich vor unseren Augen und bedrohen und verändern ganze Branchen, aber auch Lebensmodelle und ganz konkret unseren Alltag. Das Smartphone ist erst zehn Jahre alt, aber hat von airbnb bis Uber, von amazon bis WhatsApp unser Leben umgekrempelt. Und was mag da noch alles kommen, und wie rasch? „Zukunft“ ist nicht unbedingt mehr ein positiv besetzter Begriff. Viele fürchten sich vor einer Welt, die so anders sein wird als alles, was wir kennen. Daher auch regressive Entwicklungen wie der Rückfall in Nationalismus und Abschottung.

Wieso aber blicken wir derart verunsichert in die Zukunft? Bewegen wir uns tatsächlich auf ein Zeitalter der Auflösung zu, in dem der Mensch sich selbst durch den technischen Fortschritt als aktiven Produktionsfaktor abschafft? Werden Maschinen uns eines Tages beherrschen, und erweist sich der Fortschritt selbst als Bedrohung? Ist es um unsere Zukunft tatsächlich so schlecht bestellt, oder ist diese düstere Sicht vielleicht auch das Ergebnis unserer begrenzten Perspektiven?In der Geschichte ging das Neue anfänglich stets mit Orientierungslosigkeit einher.

Als Wissenschaftsjournalist habe ich seit Jahren einen direkten Blick auf die Quellen dieses Wandels: vom Forschungslabor für künstliche Intelligenz in Schweden bis hin zur Ruine eines Atomkraftwerks in Japan, vom Klonlabor in Südkorea bis hin zur Fahrt im Prototyp eines autonomen Fahrzeugs in Hannover. Manchmal stehe ich unmittelbar an der Bugwelle des Fortschritts und kann verfolgen, wie das Neue sich ausbreitet und unsere Lebenswelten erfasst. Diese Direktheit und das unmittelbare Erleben haben meine Perspektive geprägt.

Allen Zukunftsängsten und allem Alarmismus zum Trotz ist es an der Zeit, wie ich nde, dass wir einen neuen und frischen Blick auf unsere Welt im Wandel werfen. Genau dieses versuche ich in diesem Buch. Ausgehend von vielen persönlichen Erfahrungen blicke ich nicht nur auf die digi- talen Umbrüche oder die Veränderungen der Medien, sondern hinterfrage auch unsere Sicht auf eine zunehmend globalere Welt, betrachte die neue Rolle der Frau oder den Wert alter Kulturgüter. Bei dieser thematischen Vielfalt stoße ich auf frappierende Gemeinsamkeiten.

Wir sollten die Chancen, die mit dem Wandel auch verbunden sind, wahrnehmen und die Gestaltung der Zukunft nicht anderen überlassen, sondern selbst in die Hand nehmen.


Zeitgleich erscheint das Buch ebenfalls  als Hörbuch im Argon-Hörbuch Verlag.